Peter Marnul

Peter Marnul

Gesang, Mandola, Ukulele

A Zuagrasta. Aus Graz. Eh auch schön, aber er ist seiner Mama trotzdem heute noch dankbar, dass sie mit ihm Ende der 70er nach Wien gezogen ist, weil damals war Graz eher eine Hochburg bieder-reaktionären Bürgertums, wo man um halb acht am Abend die Gehsteige eingerollt hat. Ok, das war dem frühen Teenie wurscht. Nicht wurscht waren ihm die Mädels. Der Zugang war aber schwierig – im Bischöflichen Knabengymnasium. Dafür hatte diese Schule einen tollen Knabenchor, der unter vorgehaltener Hand auch „Grazer Sängerknaben“ genannt wurde. Und so stand das sopranierende Bürschlein schon mit 11 im Grazer Dom und sang Bachs Weihnachtsoratorium und mit 12 im Grazer Stefaniensaal die Matthäuspassion.

Dankbar ist er seiner Mama auch dafür, dass sie ihn schon als 7jährigen gefragt hat, ob er vielleicht Geige lernen möchte. Auf die Idee wär er selber wohl nie gekommen. Gut, dass er „Ja“ gesagt hat, weil er sonst nie Rosemarie kennen gelernt hätte, die nach ihm Geigenstunde hatte. Auf die hat er dann gewartet und hat sie Hand in Hand zur Straßenbahn begleitet …

Ja, und außer Bach gab’s dann noch Boney M., dicht gefolgt von Abba. Er kann sich noch an Mamas halb mitleidigen, halb genervten Gesichtsausdruck erinnern, weil er immer lauthals „Thank you for the Music“ mitgesungen hat. Beatles und Stones hat er ausgelassen, für die war keine Zeit, weil da kam schon Supertramp. Und die Dubliners. Warum ihn die so fasziniert haben, versteht er heut nimmer, aber diese Band war einfach die kleine Schaumkrone auf der riesigen Folkwelle, die ihn voll mitgerissen hat. Sehr zu Mamas Leidwesen – die wollt ihn immer bei den Philharmonikern sehen und nicht Jigs und Reels fiedeln … doch kein Wunderkind. Höchstens eins, über das man sich wundert.

Mit 17 der erste größere öffentliche Auftritt mit seiner ersten Band „Blackbush“ beim Folkfestival in der Arena. Dort hat er auch die Mutter seiner Söhne kennengelernt. Und einen Haufen KollegInnen aus der ganz schön regen Szene. So war er dann auch gleich Mitglied von „Merlin“ und der „Vienna Ceilidh Band“, gründete bald darauf mit Robby Lederer „Seitensprung“ und wurde schließlich 1983 eingeladen, Teil der legendären „Liederlich Spielleut“ zu werden. Da war er damals ziemlich stolz, dass die ihn gefragt haben. Mama nicht so.

Eine Verletzung und das immer zu kleine Familienbudget zwangen ihn dann mit 21, einen „normalen“ Beruf zu ergreifen. So verdingte er sich viele Jahre in der Werbegrafik, bis die Brut aus dem Gröbsten raus war und dann ging’s erst richtig los:

2002 bis heute: 9dlinger & die geringfügig Beschäftigten – Beatrix Neundlingers Schritte aus dem langen Schatten der Schmetterlinge hat er mit vielen Vertonungen von Texten Heinz R. Ungers tatkräftig unterstützt. 2005 gründete er mit seinem „oiden Spezi“ Robby Lederer die Band „riowien“ und reproduziert Lieder, die die Welt nicht veränderten. Seit 2007 holt er es als Gründungsmitglied der „Fools on the Hill“ nach, sich mit den Beatles zu beschäftigen. Und 2008 traut er sich als da.ma:nul erstmals mit seinen eigenen Liedern auf die Bühne – mit Strom-Mandola, der großartigen San Lawson an Bass und Stimme und dem genialen Michael Glantschnig an Zeugl und Stimme; den Michael hat er dann 2019 auch zu puschkawü geholt. Da hat ihn auch der Matthias Kempf das erste Mal gehört, mit dem er lange gemeinsam mit Martin Mader im Trio musiziert. Seit 2010 beweist er beim Figurentheater „Trittbrettl“ seine Vielseitigkeit, weil seither dort verschiedenste Puppen zu seiner live gespielten Musik tanzen. 2012 entsteht „Eva Billisich & die derrische Kapelln“ und er singt mit und komponiert für die „Muttertag“-Ikone seiner Twen-Zeit.

Und 2015 kam PUSCHKAWÜ.

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